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West-Eastern Divan

  • Stefan Amzoll
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Trotz drohender Schauer waren 15 000 gekommen. Ein Hubschrauber kreiste. Es gab Kontrollen. Sicherheitskräfte untersuchten an den Eingängen Kleidung und Taschen. Weswegen? Weil Israelis im Orchester sitzen? Oder Palästinenser? Weil die aufeinander losgehen könnten? Oder aus Vorsicht vor Selbstmordattentätern?

All dem schlägt die Konzeption des multinationalen Orchesters ins Gesicht. Musik, so die Botschaft, reiße Konflikte nicht auf, es sei denn, sie selbst thematisiert diese, sondern sie verbindet. Sie, die Musik, aus humanen Quellen gespeist, sei schlechthin unkriegerisch. Sie baue Barrieren ab. »Der einzige politische Aspekt der Arbeit des West-Eastern Divan Orchestra«, zu lesen im Programmheft, »ist die Überzeugung, dass es keine militärische Lösung des Nahostkonfliktes geben kann und dass die Schicksale von Israelis und Palästinensern untrennbar miteinander verbunden sind.«

Die Weltentzweier, die Völkeraufhetzer, di...


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