nd-aktuell.de / 29.08.2014 / Berlin

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte

Neuer Kandidat auf Berlins Bürgermeisteramt: Michael Müller will Wowereit beerben

Aus zwei mach drei. Im Rennen um die Nachfolge des Berliner Regierungschefs Wowereit gibt es einen weiteren Bewerber, damit können am 8. November die SPD-Mitglieder über drei Kandidaten entscheiden - wenn keiner aussteigt.

Berlin. Um die Nachfolge des scheidenden Berliner Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit bewerben sich aus seiner Partei SPD jetzt drei Kandidaten. Der Berliner Stadtentwicklungssenator Michael Müller sagte am Freitag, er trete beim Mitgliederentscheid der Sozialdemokraten gegen Fraktionschef Raed Saleh und den Landesvorsitzenden Jan Stöß an.

Wowereit hatte am Dienstag seinen Rücktritt zum 11. Dezember angekündigt. Die Landes-SPD will an diesem Montag bekanntgeben, welche Kandidaten für die Abstimmung der Mitglieder zur Auswahl stehen.

Vor Müllers Bewerbung hatte Fraktionschef Saleh betont, er wolle Regierender Bürgermeister werden. »Ich bin bereit, mich einzubringen und Verantwortung zu übernehmen«, sagte er am Freitag im Inforadio des RBB. Zu der Bewerbung Müllers ließ er verlautbaren: »Ich respektiere die Kandidatur von Michael Müller. Er hat langjährige Politikerfahrung und wir arbeiten gut zusammen. Ich freue mich auf einen fairen Wettstreit.«

Der 49 Jahre alte Müller war schon früher als Kandidat für das Amt des Regierenden Bürgermeisters gehandelt worden. Der Stadtentwicklungssenator führte als Vertrauter Wowereits von 2004 bis 2012 den Berliner SPD-Landesverband, verlor den Posten dann aber an Stöß.

Müller sagte am Freitag, er habe »möglicherweise doch Erfahrungen gesammelt, die wichtig sind auch in den nächsten Jahren der politischen Arbeit.« Er sei »einen langen Weg der politischen Arbeit mit Klaus Wowereit gemeinsam gegangen«. Sie hätten gemeinsam führende Aufgaben übernommen und »ein enges Vertrauensverhältnis«.

Das Mitgliedervotum in der SPD soll vor einem Parteitag am 8. November abgeschlossen sein. Zuvor sollen die Parteimitglieder Zeit bekommen, die Kandidaten besser kennenzulernen. Angedacht sind Mitgliederforen mit der Präsentation der Kandidaten. dpa/nd