Warten auf die Hunsrückbahn

Die Regierung in Mainz plant die Reaktivierung der alten Trasse - wieder einmal

  • Lesedauer: 2 Min.
Wird die Hunsrückbahn in Rheinland-Pfalz tatsächlich reaktiviert? Eine solche Wiederbelebung wäre ein für Deutschland seltener Vorgang. Das Land erklärt, bis bis 2016 Baurecht erteilen zu wollen.

Mainz. Die rot-grüne Landesregierung in Rheinland-Pfalz hält an der Hunsrückbahn zum Flughafen Hahn fest - wann sie wieder rollen wird, ist aber offen. »Der Plan ist es, dass noch in dieser Legislaturperiode Baurecht geschaffen wird«, sagt Marco Precht, Sprecher des Verkehrsministeriums in Mainz. Noch bis zur nächsten Landtagswahl 2016 sollten die Voraussetzungen für die Reaktivierung der Bahn geschaffen werden. Dies geht auch aus der Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der CDU-Landtagsfraktion hervor. Mögliche Klagen gegen das Projekt können nach Angaben des Sprechers aber Einfluss auf den Zeitplan haben.

Die Hunsrückbahn verläuft von Langenlonsheim bis Büchenbeuren (Rhein-Hunsrück-Kreis) am Flughafen Hahn. Die Bahn hatte die Trasse aus Sicherheitsgründen 2003 gesperrt. Laut Ministerium soll bis Ende 2014 der Planfeststellungsbeschluss für die Trasse in der Verbandsgemeinde Kirchberg erteilt werden. Für den Abschnitt zwei, der die Verbandsgemeinden Langenlonsheim (Kreis Bad Kreuznach), Stromberg, Rheinböllen und Simmern betrifft, sollen die Pläne im Herbst offengelegt werden.

Für das Projekt sind 2014 und 2015 jeweils 110 000 Euro im Landeshaushalt eingeplant. »Im Jahr 2014 wurden bislang 5000 Euro für das Projekt verausgabt«, schreibt das Ministerium. Weitere 1,1 Millionen Euro in diesem Jahr und 1,5 Millionen Euro 2015 stehen für ergänzende Gutachten und Planungsarbeiten bereit. Derzeit sind nach Angaben des Sprechers keine Gutachten in Auftrag gegeben.

Die Reaktivierung verzögert sich seit mehreren Jahren. Der damalige FDP-Verkehrsminister Hans-Artur Bauckhage peilte 2005 einen Betrieb frühestens 2010 an. SPD-Verkehrsminister Hendrik Hering plante dies 2009 ab Ende 2014. Landtagspräsident Joachim Mertes (SPD) hatte das Projekt allerdings 2011 in Frage gestellt. Die rot-grüne Koalition beschloss im Februar 2013, an der Reaktivierung festzuhalten. dpa/nd

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