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Putschist bei Wahlen auf Fidschi vorn

Internationale Beobachter ohne Beanstandungen

  • Lesedauer: 2 Min.

Suva. Bei den ersten Wahlen auf den Fidschi-Inseln im Pazifik seit dem Militärputsch 2006 zeichnet sich wie erwartet ein Sieg des seinerzeitigen Putschistenführers Voreqe Frank Bainimarama ab. Seine Partei Fiji First lag nach Auszählung der Stimmen aus fast zwei Dritteln der Wahllokale bei gut 60 Prozent der Stimmen. Das berichtete die Wahlkommission am Donnerstag, 24 Stunden nach Wahlende. Insgesamt stellten sich sieben Parteien zur Wahl.

Der nächste Rivale kam nur auf halb so viele Stimmen. Die internationalen Wahlbeobachter hätten eine Abstimmung ohne Gewalt oder Einschüchterung der Wähler attestiert, sagte Australiens Außenministerin Julie Bishop.

Bainimarama hatte wegen ethnischer Spannungen zwischen der Mehrheit der Ureinwohner und indischstämmigen Einwohnern geputscht. Er regierte fast acht Jahre mit harter Hand. Menschenrechtler werfen ihm willkürliche Festnahmen, Knebelung der Presse und Beeinflussung der Justiz vor. Vor allem auf dem Land ist er aber populär, weil er den Brücken- und Straßenbau vorantrieb und die Schulgebühren abschaffte.

Dem Putsch im Jahr 2006 waren ethnische Spannungen zwischen den Ureinwohnern, überwiegend Melanesiern, und gebürtigen Indern, die unter britischer Kolonialherrschaft ins Land kamen, vorausgegangen.

Die Fidschi-Inseln mit rund 850 000 Einwohnern sind als Urlauberparadies bekannt. Ein Drittel der Wirtschaftsleistung kommt aus dem Tourismus. Überwiegend reisen Gäste aus Australien, aus Neuseeland und den USA an. Der fidschianische Staat umfasst rund 330 Inseln, ein Drittel davon ist bewohnt. Die größte Insel ist halb so groß wie Sachsen-Anhalt. dpa/nd

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