Papst verurteilt Gewalt

Franziskus wird bei Besuch in Albanien gefeiert

  • Lesedauer: 2 Min.

Tirana. Bei einem eintägigen Besuch in Albanien hat Papst Franziskus religiös motivierte Gewalt scharf verurteilt. Niemand, der Gewalt gegen Mitmenschen ausübe, dürfe Gott als »Schutzschild« missbrauchen, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag vor Vertretern der albanischen Politik in Tirana. Hunderttausende Menschen feierten den 77-Jährigen in der Hauptstadt.

»Niemand darf die Religion zum Vorwand dafür nehmen, gegen die Würde des Menschen und seine Grundrechte zu handeln«, sagte der Papst, Das mehrheitlich muslimische Albanien mit seinen christlichen Minderheiten lobte er als »Modell« für ein friedliches Zusammenleben. An der Veranstaltung nahm auch der katholische Regierungschef Edi Rama teil; auch mit dem muslimischen Staatschef Bujar Nishani kam der Papst zusammen. Nach seiner Ankunft am Flughafen von Tirana wurde Franziskus in der Stadt von hunderttausenden Menschen gefeiert. Der 77-Jährige fuhr im offenen Jeep durch die Straßen und ließ den Wagen mehrfach anhalten, um Hände zu schütteln und Kinder zu segnen. Der Papst sah allerdings blass aus und wirkte müde.

Auf dem Mutter-Teresa-Platz in Tirana feierte Franziskus einen großen Gottesdienst. Der 85-jährige Muslim Hysen Doli kam mit zehn Mitgliedern seiner Familie zu der Messe. Er freue sich über den Papstbesuch in seiner Heimat, sagte er. »Wir gehören einer anderen religiösen Gemeinschaft an, aber aus Respekt und Anerkennung sind wir gekommen, um den Segen des Papsts zu empfangen«, sagte Doli.

AFP/nd

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