Piketty ante portas

TV-Kurzkritik

  • Jürgen Amendt
  • Lesedauer: 1 Min.

In Kürze wird das Buch »Das Kapital im 21. Jahrhundert« des französischen Ökonomen Thomas Piketty auch auf Deutsch erscheinen. Die Medien laufen sich bereits warm. Vergangenen Freitag widmete sich das Wirtschaftsmagazin »makro« auf 3sat unter der Überschrift »Geld macht Geld - Ist Kapitalismus ungerecht?« der zentralen These Pikettys, dass die Vermögen schneller wachsen als die Einkommen aus Arbeitslohn. Damit hat Piketty bereits in seiner Heimat, mehr noch in den USA, für Furore gesorgt, entzaubert er doch die Ideologie des Neoliberalismus, dass Steuersenkungen für die Reichen und Privatisierung öffentlicher Aufgaben letztlich zu mehr Wohlstand für alle führt. Und - nicht ganz unwichtig für den Fortgang der öffentlichen Debatte - Piketty hat dafür gesorgt, dass selbst in den öffentlich-rechtlichen Medien wieder vom Kapitalismus die Rede sein kann, ohne gleich »rot« zu sehen.

Zielgerichtet lief die 30-minütige Sendung auf eine Schlussfolgerung hinaus: Wer die Unterschiede zwischen Arm und Reich verringern und mehr öffentliche Investitionen in Bildung und In-frastruktur will, muss die Vermögenssteuer wieder einführen, die höheren Einkommen mehr, die unteren dafür weniger belasten.

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