Dobrindt will Regelbetrieb für XXL-Laster

Feldversuch habe zu positiven Ergebnissen geführt / Kritiker befürchten Verlagerung des Güterverkehrs von der Schiene auf die Straße

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Verkehrsminister Dobrindt will nach einem Feldversuch Riesenlaster zulassen. Gegner fürchten mehr Verkehr auf den Straßen und Gefahren für Fußgänger.

Hannover. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt will freie Fahrt für die umstrittenen Riesenlaster auf deutschen Straßen. »Mein Ziel ist der Regelbetrieb. Wir brauchen die Lang-Lkw auf unseren Straßen«, sagte der CSU-Politiker am Donnerstag zum Start der Nutzfahrzeugmesse IAA in Hannover. Der Minister betonte außerdem die Bedeutung der Nutzfahrzeugbranche für die Wirtschaft hierzulande. »Wir alle tun sehr gut daran, die Grundlagen für Ihren Erfolg politisch zu begleiten«, sagte er.

Vor kurzem hatte die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) einen Zwischenbericht zum laufenden Feldversuch mit den Lang-Lkw vorgelegt. Demnach können zwei Riesenlaster drei reguläre Lkw ersetzen. Sie sind mit ihren 25,25 Metern knapp sieben Meter länger als bisher erlaubt. Dobrindt zufolge unterstützt der Bericht eine generelle Zulassung der XXL-Laster. »Die Verkehrseffizienz hat einen erheblichen weiteren Beitrag bekommen durch den Lang-Lkw-Versuch.« Ladevolumen, Spritverbrauch, Wirtschaftlichkeit - alles spreche für die Neuerung.

Die Gegner der Riesenlaster fürchten dagegen, dass die gut 25 Meter langen Lkw mehr Güterverkehr von der Schiene auf die Autobahnen verlagern. Zudem seien die Straßen hierzulande einfach nicht für XXL-Laster ausgelegt. Die Lkw in Überlänge gefährdeten in den Städten womöglich Fußgänger und Radler stärker als Brummis mit gewöhnlichen Maßen. dpa/nd

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