Nervende Weihnachtsmänner

Mehrheit der Deutschen fordert Verbot für Festtagssachen in den Läden vor einem bestimmten Stichtag

  • Lesedauer: 2 Min.
Lebkuchen, Glühwein und Weihnachtsmänner sind schon jetzt im Handel zu finden. Die große Mehrheit der Menschen in Deutschland ist davon genervt.

Berlin. Drei Monate vor Weihnachten sind die meisten Bundesbürger vom weihnachtlichen Warenangebot in den Geschäften genervt. Fast jeder Dritte wünscht sich ein Verbot für Lebkuchen und Weihnachtslieder in den Läden vor einem bestimmten Stichtag. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov. Demnach befürworten 31 Prozent eine gesetzliche Regelung gegen frühzeitige Weihnachtsangebote. 59 Prozent sind gegen ein Verbot.

Eine deutliche Mehrheit von 63 Prozent erklärte sich genervt von Festtagsgebäck und -naschereien schon im September. Und 47 Prozent verderben frühe Weihnachtsangebote die Vorfreude auf das Fest. Hier gibt es jedoch ein starkes Altersgefälle. Bei den 18- bis 24-Jährigen fühlen sich 33 Prozent beeinträchtigt. Bei den 45- bis 54-Jährigen ist der Anteil derer, bei denen Vorfreude auf die Weihnachtstage leidet, mit 56 Prozent am größten.

Fragt man die Bürger, wann die Vorweihnachtszeit mit Weihnachtsmärkten, festlicher Dekoration und dem passenden Warenangebot beginnen sollte, gibt es eine klare Tendenz: nicht vor November. 45 Prozent halten Mitte November für einen guten Starttermin, 40 Prozent den Ersten Advent. Nur 6 Prozent würden schon jetzt den Startschuss geben.

Bei Herstellern stößt das geforderte Verbot des frühen Verkaufs von Weihnachtsartikeln auf Ablehnung. »Noch sind wir in Deutschland nicht soweit, dem Verbraucher per Gesetz vorzuschreiben, wann er welche Produkte kaufen kann«, sagte der Inhaber der Lambertz-Gruppe, Hermann Bühlbecker. »Durch sein Kaufverhalten entscheidet der Verbraucher bewusst anders.« Die derzeit angebotenen Produkte seiner Unternehmen sehe er als Herbstgebäck. dpa/nd

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