Snowden: GEW fordert Umdenken bei Brodkorb
Schwerin. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) aufgefordert, seine Entscheidung gegen eine Ehrendoktorwürde für Ex-Geheimdienstler Edward Snowden durch die Universität Rostock zurückzunehmen. Hochschulen hätten die Aufgabe, in Lehre und Forschung unabhängiges Denken zu fördern und die Demokratieentwicklung voranzutreiben, sagte GEW-Landeschefin Annett Lindner am Montag in Schwerin. Brodkorb stelle mit seiner Entscheidung nicht nur die Qualität der Arbeit der Universität infrage, er greife auch massiv in das hohe Gut der wissenschaftlichen Freiheit ein. Die Philosophische Fakultät hatte im April beschlossen, Snowden die Ehrendoktorwürde zu verleihen. Er habe mit der Bekanntgabe der Geheimdienstpraktiken die Funktion eines klassischen Aufklärers erfüllt. Unirektor Wolfgang Schareck hatte das Verfahren aber gestoppt, da Snowden die für die Ehrenpromotion geforderten »besonderen wissenschaftlichen Leistungen« nicht erbracht habe - und er hatte von Brodkorb recht bekommen. dpa/nd
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