nd-aktuell.de / 07.10.2014 / Wirtschaft und Umwelt

Piloten kündigen Streiks bei Lufthansa Cargo an

21 Frachtflüge betroffen / Vereinigung Cockpit: Unternehmen beharrt auf Maximalforderungen / Konzern: »Weder verständlich noch verhältnismäßig«

Berlin. Die Pilotenvereinigung Cockpit hat für diesen Mittwoch und Donnerstag Streiks bei der Frachtfluggesellschaft Lufthansa Cargo angekündigt. Von Mittwoch 3.00 Uhr bis Donnerstag 22.30 Uhr werde es keine Flüge von deutschen Flughäfen geben, teilte Cockpit am Montagabend in Frankfurt mit. Mit dem Streik solle ein neuer Tarifvertrag zur Übergangsversorgung erreicht werden. »Da das Lufthansa-Management seit Monaten auf weitestgehend unveränderten Maximalforderungen beharrt, sieht sich die VC zu diesen weiteren Maßnahmen gezwungen«, hieß es bei der Gewerkschaft. Man sei jederzeit einigungsbereit, »um Streiks abzuwenden und fordert den Konzernvorstand auf, endlich Signale zu senden, die eine Wiederaufnahme konstruktiver Verhandlungen ermöglichen.«

Im Tarifstreit geht es um die künftigen Übergangsrenten für 5.400 Piloten und Co-Piloten der Fluggesellschaften Lufthansa, Lufthansa-Cargo und Germanwings. Die Lufthansa hat die bisherigen Regeln zum Jahresende 2013 gekündigt. Sie will erreichen, dass die Piloten frühestens mit 60 (bislang 55) Jahren in den bezahlten Vorruhestand gehen können. Zudem soll das durchschnittlich zu erreichende Austrittsalter von 58 auf 61 Jahre angehoben werden. Dazu wurden komplexe Übergangsregeln angeboten.

Nach Angaben der Lufthansa sind 21 Flüge betroffen. Das Unternehmen kündigte einen Sonderflugplan an, um möglichst viele Flüge sicherzustellen. Allerdings werde rund die Hälfte der Fracht ohnehin an Bord von Passagierflugzeugen befördert und sei daher nicht betroffen.

Cockpit hat seit April in bislang fünf Streikwellen mehr als 4.300 Flüge mit rund 500.000 betroffenen Passagieren ausfallen lassen. Aus Lufthansa-Sicht ist der erneute Streikaufruf »weder verständlich noch verhältnismäßig«, da die Unternehmensseite Kompromissbereitschaft gezeigt und weitere Verhandlungen angeboten habe. Von den vorgeschlagenen Anpassungen der Übergangsversorgung sei kein einziger Cargo-Pilot betroffen. dpa/nd