Freiheit statt Demokratie

Vor 70 Jahren erschien Friedrich August von Hayeks Buch »Der Weg zur Knechtschaft«. Es markiert die Geburtsstunde des Neoliberalismus.

Zu Beginn der 1980er Jahre stand Friedrich August von Hayek auf dem Höhepunkt seines höchst zweifelhaften Ruhms. 1974 hatte der kaum wissenschaftlich hervorgetretene Ökonom den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhalten, was vor allem als Zeichen des Endes der keynesianischen Nachkriegsordnung gewertet wurde. Zwar protestierte Hayeks Mitpreisträger, der schwedische Entwicklungsökonom Gunnar Myrdal, umgehend gegen die Verleihung an diesen »Reaktionär« und forderte gleich die Abschaffung dieser 1969 eingeführten Auszeichnung. Aufhalten konnte aber auch er den Siegeszug der ultraliberalen Chicagoer Schule um Hayek nicht mehr, der sich nicht nur in der Wissenschaft - 1976 erhielt der ungleich offensivere Milton Friedman den Nobelpreis, der den Österreicher stets als seinen »persönlichen Guru« (Naomi Klein) betrachtet hatte -, sondern vor allem durch die Wahlsiege Ronald Reagans in den USA und Margaret Thatchers in Großbritannien ...


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