Kritik an Fangquoten für Ostsee

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Brüssel. Die Umweltschutzorganisation WWF hat die EU-Fischfangquoten in der Ostsee für das kommende Jahr als nicht nachhaltig kritisiert. Nach der europäischen Fischereireform seien die Mitgliedstaaten verpflichtet, die Fangmengen so zu setzen, dass die Überfischung gestoppt werde, erklärte WWF-Expertin Karoline Schacht am Dienstag. »Das schaffen die Minister nur bei einem mageren Drittel der Quotenentscheidungen.«

Die EU-Länder hatten sich am Montagabend auf die Ostseequoten für das kommende Jahr geeinigt. Demnach dürfen die Fischer 2015 mehr Hering fangen, die Quote für Scholle bleibt unverändert. Ostseelachs darf weniger aus dem Wasser gezogen werden. Ebenso sinkt die Quote für Dorsch, allerdings nicht so stark wie von Experten gefordert.

Unterdessen hat der Europäische Gerichtshof entschieden, dass Brüssel zum Schutz gefährdeter Fischbestände kurzfristig Fangmöglichkeiten einschränken darf. Französische Fischer hatten geklagt, weil die EU-Kommission im Juni 2008 die Fangsaison für Thunfisch um zwei Wochen verkürzt hatte. Die Fischer pochten daraufhin auf Ersatz für ihnen entstandenen wirtschaftlichen Schaden.

Der Eingriff aus Brüssel sei rechtens gewesen, urteilten die Richter nun. Die europäische Gesetzgebung erlaubt der Kommission einzuschreiten, wenn der Bestand von Meerestieren oder das Ökosystem gefährdet sind. Agenturen/nd

Foto: dpa/Gavin Newman

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