Demo nach Festnahme von Flüchtling

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Nach der Festnahme eines Flüchtlings aus der besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg ist es am Dienstagabend zu einer Demonstration gegen den Polizeieinsatz gekommen. An ihr beteiligten sich etwa 40 UnterstützerInnen der Flüchtlinge. Es habe aber keine Zwischenfälle gegeben, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch.

Bei der Festnahme des Flüchtlings am Dienstagmorgen waren vier Polizisten und der 20-Jährige selbst verletzt worden. Drei Beamte hätten ihren Dienst beenden müssen, so die Polizei. Der 20-Jährige habe bei der Festnahme um sich geschlagen, getreten und gebissen. Nachdem er wieder auf freien Fuß kam, kehrte er in die Schule zurück, attackierte erneut den Sicherheitsdienst - und wurde wieder festgenommen. Der Beschuldigte soll bereits am Montag einen Sicherheitsmann bedroht haben, einen Tag später eskalierte die Situation dann. Andere Sicherheitsleute riefen die Polizei, weil der 20-Jährige versucht habe, eine Tür zu zerstören. Er sollte dann wegen Sachbeschädigung festgenommen werden.

Derzeit sind noch mehrere Dutzend Flüchtlinge in der Gerhart-Hauptmann-Schule und fordern ein Bleiberecht. Anfang Juli war ausgehandelt worden, dass sie in einem abgegrenzten Bereich bleiben dürfen. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hatte bereits vor vier Wochen erklärt, dass die Geduld mit den Besetzern langsam zu Ende sei. Die polizeiliche Räumung hat das Bezirksamt aber bisher nicht beantragt. dpa/nd

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