Antifaschist ist kein Landfriedensbrecher

Verfahren wegen Naziblockade gegen Berliner VVN-Geschäftsführer in Dresden überraschend eingestellt

  • Michael Bartsch
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Drei Jahre nach dem blockierten Naziaufmarsch in Dresden ging es beim Prozessauftakt nun schnell: Nach einer Stunde wurde die Anklage gegen einen linken Aktivisten fallen gelassen.

Markus Tervooren muss keine weitere Verfolgung durch die sächsische Justiz mehr befürchten. Zu Beginn der Hauptverhandlung am Donnerstag einigten sich die Prozessbeteiligten auf eine Einstellung des Verfahrens gegen Geldauflage. Der Geschäftsführer der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten muss 500 Euro an die evangelische Kirche in Dresden zahlen. In einem einstündigen Rechtsgespräch hinter verschlossenen Türen hatte dies Staatsanwältin Diana Büch überraschend vorgeschlagen.

Der 51-Jährige Tervooren gehörte zu den Antifaschisten, die am 19. Februar 2011 nach Dresden gereist waren, um den bis dato größten regelmäßigen Naziaufmarsch Europas zu verhindern. Die Dresdner Staatsanwaltschaft warf ihm vor, dabei »als Rädelsführer« mittels Megafon und geschwenkter Fahne zum Durchbruch von Polizeisperren aufgerufen zu haben. In zwei Fällen wurden Polizisten dabei durch Steinwürfe verletzt. Einziges Beweismit...


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