Motor der Wirtschaft mit sozialer Schieflage

Der informelle Sektor mit seinen ungesicherten Arbeitsverhältnissen prägt Lateinamerika laut der ILO nach wie vor

  • Jürgen Vogt, Buenos Aires
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Arbeit ohne Sozialleistungen zu bekommen, ist für viele Menschen in Lateinamerika und in der Karibik nach wie vor alltäglich. Besserung ist nur langsam in Sicht.

In Deutschland ist Arbeiten unter prekären Bedingungen seit der Agenda 2010 auf dem Vormarsch. In Lateinamerika spielt der sogenannte informelle Sektor mit ungesicherten Arbeitsverhältnissen seit Jahrzehnten eine große Rolle und ist für viele Menschen überlebensnotwendig. Von allen wirtschaftlichen Aktivitäten auf dem Subkontinent werden je nach Schätzung nur 60 bis 70 Prozent statistisch und auch steuerlich erfasst. Alles andere ist schwarz: Produktion, Arbeit, Handel, Umsatz, Gewinne, Löhne.

Niedrigstlöhne sind im informellen Sektor die Regel und nicht die Ausnahme, Sozialversicherungen sind in diesem Bereich unbekannt. Neben den klassischen Sparten der Industrie und des Handels entwickeln sich immer neue Dienstleistungen, die nicht in den offiziellen Statistiken auftauchen. Dort läuft der große Teil im Verborgenen ab. In illegalen Fabriken oder geheimen Nähwerkstätten, bei der Schwarzarbeit im Baugewerbe oder bei der Arbeit...


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