Ausstand mit Ausstrahlung

Streiks bei Massenverkehrsmitteln treffen nicht nur reisende Urlauber und Geschäftsleute, sondern auch benachbarte Branchen

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Nichts ist so unpopulär wie ein Bahn- oder Pilotenstreik - auch, weil solche Arbeitskämpfe weit über ihre Branche wirken. Ein Tag Bahnstreik kostet laut Experten volkswirtschaftlich 50 Millionen.

Wer als Entsorgungsarbeiter, Kitaerzieher oder eben Lokomotivführer und Flugzeugpilot in einen Arbeitskampf zieht, hat eine enorme Streikmacht, braucht aber auch ein dickes Fell. Fahrgäste, die auf Flughäfen und Bahnhöfen stranden, sind verständlicherweise oft genervt - wobei zuweilen der Eindruck entsteht, als habe die Arbeitgeberseite in solchen Situationen gar kein Interesse daran, das Chaos bestmöglich zu managen. Ist doch die Wut der Allgemeinheit auf die Streikenden durchaus auch Teil des Kräftemessens im Arbeitskampf - zumal diese Wut in Millionen zählt.

Nach Angaben der Deutschen Bahn AG sind allein rund sechs Millionen Bundesbürger tagtäglich auf der Schiene unterwegs - und ärgern sich nun über die Umstände. Hinzu kommen die laut Unternehmensangaben rund 500 000 Fluggäste, die aufgrund der bereits sieben Streikwellen seit April dieses Jahres ihre Pläne ändern und lange Wartezeiten in Kauf nehmen mussten - und allein i...


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