Neue Streiks bei der Lufthansa

Arbeitskampf auf Frankfurter Flughafen bis Dienstagnacht

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Frankfurt am Main. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) erhöht im Streit um den Vorruhestand der Piloten mit neuen Arbeitsniederlegungen den Druck auf die Lufthansa. Am Montagmittag begann ein 35-stündiger Arbeitskampf zunächst bei Kurz- und Mittelstreckenflügen. Am Dienstag sollen die Ausstände von sechs Uhr bis kurz vor Mitternacht auf Langstreckenverbindungen ausgeweitet werden, wie VC mitteilte. Lufthansa strich 1511 Flüge, betroffen sind etwa 166 000 Passagiere.

Die achte Streikwelle der Piloten hat vor allem Auswirkungen auf den Verkehr von und nach Frankfurt. Europas größte Fluggesellschaft stellte die Langstreckenverbindungen in die Mainmetropole für Dienstag fast vollständig ein. Der überwiegende Teil der Kurz- und Mittelstreckenflüge werde ebenfalls gestrichen, teilte die Fluggesellschaft mit.

Hintergrund des Ausstandes ist ein Streit über die Übergangsversorgung, die es etwa jedem zweiten Piloten der Lufthansa erlaubt, mit 55 Jahren in den bezahlten Frühruhestand zu gehen. Sie erhalten in der Übergangszeit bis zur gesetzlichen Rente bis zu 60 Prozent ihrer Bezüge. Die Lufthansa will die Altersgrenze anheben, VC lehnt dies ab.

Derweil soll das Bundeskabinett am 3. Dezember über einen Gesetzentwurf zur Tarifeinheit beraten. Diesen Termin nannte ein Sprecher des Bundesarbeitsministeriums am Montag. Zunächst stünden aber noch »ausgiebige Prüfungen« durch die mit Rechtsfragen befassten Ressorts an. Die Vorlage werde voraussichtlich »im Laufe des November« veröffentlicht, so der Sprecher weiter.

Die Streiks von Lokführern und Piloten hatten die Debatte über die Tarifeinheit neu entfacht. Seit 2010 können in Unternehmen mehrere Tarifverträge nebeneinander bestehen. Das will Schwarz-Rot mit dem neuen Gesetz ändern. Agenturen/nd Seite 2

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