nd-aktuell.de / 24.10.2014 / Politik / Seite 6

Menschenrechtsgericht verurteilt Deutschland

Straßburg. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat Deutschland wegen der unfairen Behandlung eines angeblichen Drogenhändlers verurteilt. Der Mann war 2007 von verdeckten Ermittlern angesprochen worden, die sich über ihn Kontakte in Kreise der organisierten Kriminalität verschaffen wollten. Der Mann war zu diesem Zeitpunkt keiner Straftat verdächtig. Die Fahnder überredeten ihn jedoch, für sie ein Drogengeschäft zu organisieren - woraufhin der Wirt mitsamt den Verdächtigen verhaftet und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Der Straßburger Gerichtshof urteilte nun, dass dem Mann 16 500 Euro Entschädigung gezahlt werden müssen. epd/nd