»Alles wird gut«

»Der Ghetto Swinger«: Das Renaissance-Theater würdigt Coco Schumann

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Das Leben habe sich ihm unglaublich böse und entsetzlich schön gezeigt; nur eines sei es nicht gewesen: schrecklich. Wie viel Existenzwille und Optimismus braucht es, um nach zwei Jahren in Konzentrationslagern eine so positive Bilanz zu ziehen! Es war die Musik, die Heinz Schumann am Leben hielt, als schwebe die Muse des Jazz über ihm. Zum 90. Geburtstag in diesem Mai entstand nach Schumanns Autobiografie »Der Ghetto Swinger« (1997) in den Hamburger Kammerspielen das gleichnamige Theaterstück, das jetzt im koproduzierenden Renaissance-Theater und damit in Berlin als Hauptschauplatz der Geschichte angelangt ist. Gut 40 Jahre zögerte der Jazzer, sie aufzuschreiben: Er wollte als Musiker, nicht als Überlebender anerkannt sein.

Gil Mehmert hat sie nach einer Textvorlage von Kai Ivo Baulitz mit Musik angereichert, inszeniert und ihr bei aller Düsternis eine Leichtigkeit verliehen, die erträglich macht, was kaum zu ertragen ist. Zentralfigur...


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