Mit Kopftuch und Zuversicht

Neuköllner Stadtteilmütter zogen vors Abgeordnetenhaus und Bundesarbeitsministerium

  • Marlene Göring
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Hälfte der Neuköllner Stadtteilmütter ist ab Montag arbeitslos. Jetzt wendet sich das Integrationsprojekt direkt an die Politik.

»In die Zukunft gedacht« werben große Letter am Bundesarbeitsministerium für eine Ausstellung zu Sozialgeschichte in Deutschland. Für ihre Zukunft kämpfen wollen die etwa 100 Menschen, die am Freitag davor stehen. Es sind junge und ältere Frauen, manche haben ihre Kinder dabei, viele von ihnen tragen Kopftuch. Auch sie haben Plakate mitgebracht. »Lassen Sie nicht zu, dass wir wieder zu Hause rumsitzen müssen« steht darauf.

Für 56 von 110 Neuköllner Stadtteilmüttern ist am Montag Schluss. Sie haben bisher bei Neuköllns Vorzeigeprojekt gearbeitet, haben Familien beraten, Lehrer gebrieft, Kontakte hergestellt, wo vorher nur Mauern waren. Manche von ihnen jahrelang. Sie bekamen dafür keinen Lohn, wurden aber gefördert, die meisten über das Programm »Bürgerarbeit« des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS). Das ist zum 31. Oktober ausgelaufen.

Noch vor wenigen Wochen lobte die Politik das Projekt zu seinem zehnjährigen Bestehen mit...


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