Dauerkolonie Togo

Eine Stadtrundfahrt gibt Einblick in Berlins koloniale Vermächtnisse

  • Christin Odoj
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Unsere kulturelle und nationale Identität - wenn es so etwas gibt - ist ein Körper voller Narben. Narben, die nie heilen, Narben, die wir sogar weiter vererben. Narben, die wir mit anderen teilen, weil sie dasselbe Ereignis erschaffen hat. Mancher würde sie gern wegoperieren. Diese hässliche Holocaust Narbe zum Beispiel, direkt auf der Nase, immer im Blick. Andere tragen Rollkragenpullover, verdecken, aber vergessen nicht. So wie der Bezirk Mitte. Aber dazu später. Dann gibt es die, die ihre Narben offen allen zeigen. Mit Selbstbewusstsein dem ins Gesicht, der sie verursacht hat und denen, die Rollkragen Pulli tragen oder rumskalpieren. Wedding hat so eine Narbe. Sie sieht von oben aus wie ein durchgeschnittenes Spitzdach mit Schornstein und zieht sich vom U-Bahnhof Seestraße, die Müllerstraße entlang, bis zur Petersallee über den Nachtigalplatz durch den Volkspark Rehberge und zurück auf die Seestraße. Das Afrikanische Viertel ist das...


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