Hungerstreik gegen Abschiebung

Seit den 25. Mai befindet sich der türkische Linke Yusuf Karaca im hessischen Abschiebegefängnis im Hungerstreik. Anfang Mai war Karaca in Auslieferungshaft genommen worden. Zur Begründung führte das hessische Oberlandesgericht an, die Fluchtgefahr sei besonders hoch, weil Karaca bei einer Auslieferung in der Türkei Folter drohe. Der hessische Flüchtlingsrat und die »Karawane für die Rechte der Flüchtlinge« zeigten sich über diese Begründung empört. Auch Landtagsabgeordnete der Grünen übten scharfe Kritik. Denn Karaca ist anerkannter Asylbewerber. Bevor er im Jahr 2002 nach Deutschland floh, hatte er eine fast zehnjährige Odyssee durch das türkische Gefängnissystem hinter sich. Nach seiner Beteiligung an mehreren Hungerstreiks gegen die Haftbedingungen in der Türkei reiste Karaca 2002 zur medizinischen Behandlung nach Deutschland und stellte hier einen Asylantrag. Karaca ist nach eigenen Angaben in der türkischen Haft mehrfach gefoltert worden und habe in diesem Zusammenhang ein Geständnis unterschrieben, im Rahmen von Aktivitäten für eine mao-istische Gruppe an einem Bankraub beteiligt gewesen zu sein. Auf dieses Geständnis stützt sich der Auslieferungsantrag der türkischen Justiz. Nach Angaben aus dem Umfeld von Karaca hat dessen Zustand inzwischen ein kritisches Stadium erreicht. Flüchtlingsinitiativen und der hessischen Flüchtlingsrat fordern nun eine Haftentlassung zumindest bis zur Entscheidung des OLG über den Auslieferungsantrag....

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