Froh in Berlin

Hofmannsthals Orte

Die Stadt tat ihm gut. Ihr Verkehr, ihr Lärm, ihre Geschäftigkeit konnten ihm nichts anhaben. »Der ganze Trubel tut mir gar nichts«, schrieb Hugo von Hofmannsthal an den Vater, »ich schlafe ausgezeichnet und fühle mich sehr wohl.« Verglichen jedenfalls mit Wien, wo er 1874 zur Welt gekommen war, erschien ihm Berlin »unendlich weniger anstrengend als jeder gewöhnliche Tag«, den er in Österreichs Metropole zubrachte. Er war voller Lob: nie eine miserable, schlaflose Nacht, keine Kopfschmerzen und sonstige Beschwerden, nicht mal die äußeren Bedingungen haben die Laune trüben können: »Wetter immer gleich scheußlich, Zimmer gleich kalt, sonst alles gut.«

Das Werk Hofmannsthals, seit 1975 in einer Kritischen Ausgabe ediert, die es inzwischen auf 38 Bände gebracht hat (und bald vollständig vorliegen soll), ist riesig: Gedichte, Dramen, Opernlibretti (dreizehn für Richard Strauss), Erzählungen, Essays, Reden. Er war »der größte Dichter dieser ...


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