US-Militärberater in Iraks Provinz Anbar

Vorhut soll Einrichtung von Beratungsmission prüfen

  • Lesedauer: 2 Min.
Erstmals sind US-Militärberater in die irakische Provinz Anbar entsandt worden, um die Armee dort im Kampf gegen die Miliz »Islamischer Staat« (IS) zu unterstützen.

Bagdad. Eine Vorhut von rund 50 US-Soldaten sei auf dem irakischen Luftwaffenstützpunkt Al-Assad eingetroffen, teilte das Verteidigungsministerium in Washington mit. Die Militärs würden prüfen, ob die Einrichtung für eine künftige Mission zur Beratung und Unterstützung der irakischen Sicherheitskräfte genutzt werden könne, hieß es. Es ist das erste Mal seit Beginn des US-Einsatzes gegen die Dschihadisten im Sommer, dass Washington Truppen in eine andere irakische Region als die Hauptstadt Bagdad oder die Kurdengebiete im Norden entsendet.

Die Provinz Anbar westlich von Bagdad ist eine Hochburg des sunnitischen Widerstands. Sie war im Frühjahr als erste Region in die Hände der Dschihadisten gefallen, bevor diese bei einer Blitzoffensive im Sommer weitere Gebiete im Norden und Westen Iraks in ihre Gewalt brachten. Die Regierungstruppen und verbündete sunnitische Stammesmilizen haben trotz der Unterstützung durch die US-Luftwaffe in Anbar große Schwierigkeiten.

Angesichts der geringen Erfolge im Kampf gegen die Dschihadisten hat US-Präsident Barack Obama jüngst angekündigt, 1500 zusätzliche Militärberater und Ausbilder zur Unterstützung der irakischen Armee zu schicken. Sie sollen sich aber nicht aktiv an den Kämpfen beteiligen. .

In Syrien gelang es derweil den kurdischen Verteidigern von Kobane, Teile der Stadt von den Dschihadisten zurückzuerobern. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, die kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG hätten nach heftigen Gefechten Straßen und Gebäude im Süden Kobanes erobert. Zudem hätten sie und die irakischen Peschmerga, welche die YPG in der Stadt an der türkischen Grenze unterstützen, IS-Stellungen mit Mörsern beschossen. Der Präsident des oppositionellen Syrischen Nationalrates, Hadi al-Bahra, warf derweil der internationalen Koalition gegen die Dschihadisten vor, den Kampf gegen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad zu vernachlässigen.

Die Familien von in Irak getöteten oder verletzten US-Soldaten haben fünf europäische Banken verklagt, die durch Geschäfte mit Iran bei der Finanzierung von Angriffen auf die US-Armee in Irak geholfen haben sollen. Die 85 Familien werfen den britischen Banken HSBC, RBS, Barclays und Standard Chartered sowie der Schweizer Credit Suisse vor, sie hätten durch Geschäfte Teheran bei der Finanzierung der libanesischen Hisbollah-Miliz und der iranischen Revolutionsgarden »unterstützt«. Agenturen/nd Kommentar Seite 4

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