Sozialsenatorin feiert mit Berliner Obdachlosen

Die MUT Gesellschaft für Gesundheit veranstaltete ihr zweites Sommerfest

  • Ruth Steinhof
  • Lesedauer: 2 Min.
Unter dem Motto »MUT zur Nachbarschaft« beging gestern die Sozialstation der MUT Gesellschaft für Gesundheit in der Weitlingstraße in Lichtenberg zum zweiten Mal ihr Sommerfest. Und noch ein anderes Ereignis gab Anlass zum Feiern: Die Firma Henry Schein Dental Depots spendete der in die Sozialstation integrierten Zahnarztpraxis einen Behandlungsstuhl mit den dazugehörigen Geräten. Der werde dringend benötigt, um die regelmäßigen Sprechstunden für die obdachlosen Patienten weiterhin zu ermöglichen, sagte Helga Schick, die Geschäftsführerin der gemeinnützigen Sozialeinrichtung. Dieser Service sei vor allem für unversicherte Patienten enorm wichtig, die hier kostenlos behandelt werden. Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (Linkspartei) zeigte sich über die Spende ebenso erfreut wie nachdenklich. Zusammen mit der Linkspartei-Bundestagsabgeordneten Gesine Lötzsch möchte sie sich für ein sozialeres Gesundheitssystem stark machen, das sich für jeden Menschen, unabhängig von seiner finanziellen Lage, einsetzt. Knake-Werner würdigte das Engagement der Sozialstation, zu der mehrere Arztstationen, Kleiderkammer und Suppenküche gehören. Allein die Zahnarztpraxis wird jährlich von etwa 1600 Patienten besucht. »MUT kann eine Brücke zurück zu einem normalen Leben sein«, sagte die Sozialsenatorin. Noch während man sich im ersten Stock über den Behandlungsstuhl freute und sich auf dem Hof die ersten Gäste zu Bratwürsten und Salat versammelten, ging auf dem Nebengrundstück der Alltag weiter: Dr. Gitana Voss und zwei Schwestern behandeln einen Obdachlosen mit Kreislaufproblemen. Erst kürzlich habe er einen Schlaganfall gehabt und heute wohl zu viel getrunken, so sein Freund. Kurz darauf wurde sein Kamerad von einem Krankenwagen abtransportiert. Knake-Werner verabschiedete sich schließlich von der Obdachlosengruppe und bat sie, auf sich aufzupassen.
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