Klitschko versus Raab

TV-Kurzkritik

  • Jürgen Amendt
  • Lesedauer: 1 Min.

Boxen ist für das Fernsehen ein undankbarer Sport. Im Gegensatz zu anderen Sportarten weiß man nie, wie lange der Kampf im Ring dauert. Ein K.o. in der ersten Runde und die ganze schöne Inszenierung war für den jeweiligen Sender für die Katz. Vielleicht hat deshalb am Samstagabend Wladimir Klitschko bei seinem Schlagabtausch mit Kubrat Pulev bis zur fünften Runde gewartet, bis er den Bulgaren mit einem K.o. zu Boden schickte. Das Vergnügen für die 9,16 Millionen Zuschauer war also ein Kurzes, es endete weit vor Mitternacht. Das war aber nicht schlimm, denn so verpasste man nicht das Wesentliche bei einem anderen Schlagabtausch - dem zwischen Stefan Raab und seinem »Herausforderer«, einem gewissen Peter Meiners aus Berlin. Angefangen hatte das Duell »Schlag den Raab« um 20.15 Uhr, geendet hat es mit dem Sieg von Meiners um 2.23 Uhr in der Nacht auf Sonntag.

Zugeschaut haben nach Angaben der Numerologen von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) selbst spätnachts 2,65 Millionen Menschen, darunter ca. 100 000 Kinder im Alter von 3 bis 13 Jahren. Wie viele der Dreijährigen vor dem Fernseher schon sanft entschlummert waren, hat uns die GfK nicht verraten.

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