Rassistische Demo gegen Unterkunft

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Am Samstag sind in Köpenick etwa 400 Menschen gegen ein geplantes Containerdorf, in dem Flüchtlinge unterkommen sollen, auf die Straße gegangen. Auf einer Gegenkundgebung im Allende-Viertel, zu der das Bündnis für Demokratie und Toleranz, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus Treptow-Köpenick geladen hatte, versammelten sich laut Aktivisten etwa 200 Flüchtlingsunterstützer.

Die Polizei ließ den Aufzug der Heimgegner gewähren, unten die sich auch der Berliner NPD-Vorsitzende Sebastian Schmidtke gemischt hatte. Die Anmelderin der Demo unter dem Motto »Nein zum Containerdorf« hatte eigentlich angekündigt, die Demonstration sofort aufzulösen, sobald organisierte Neonazis bei der Veranstaltung auftauchen. Schmidtke ließ es sich nicht nehmen, auf einer Abschlusskundgebung zu sprechen. Die Heimgegner, unter denen auch Mitglieder des Nationalen Widerstandes Berlin und ca. 100 Mitglieder der NPD gewesen sein sollen, zogen dann unter rassistischen Parolen kurzzeitig durch das Wohngebiet. »Die Situation in Köpenick erinnert in erschreckender Weise an die Bilder von rassistischen Protesten in Hellersdorf, die im letzten Jahr für Furore sorgten«, sagt Tanja Roth, Vertreterin des AStA der Alice-Salomon-Hochschule in Hellersdorf.

Am heutigen Montag sind erneut Kundgebungen gegen Flüchtlinge in Buch angekündigt. Am kommenden Samstag soll eine bundesweite Demonstration gegen angeblichen »Asylmissbrauch« in Marzahn aufmarschieren. cod

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