Auch EVG droht mit Streik

Chef der Bahngewerkschaft warnt vor unterschiedlichen Tarifverträgen

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Im festgefahrenen Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn droht nach den Streiks der Lokführer-Gewerkschaft GDL nun auch die konkurrierende Bahn-Gewerkschaft EVG mit Arbeitsniederlegungen. »Es kann nicht die Lösung sein, am Ende zwei Tarifverträge mit unterschiedlichen Inhalten zu haben«, sagte EVG-Chef Alexander Kirchner dem »Tagesspiegel am Sonntag« mit Blick auf die geplanten parallelen Verhandlungen der Deutschen Bahn mit GDL und EVG. »Dann werden wir für unsere Interessen eintreten, notfalls mit einem Arbeitskampf«, warnte Kirchner.

Die Deutsche Bahn hatte den beiden konkurrierenden Gewerkschaften vorgeschlagen, die Tarifverhandlungen parallel fortzusetzen. Am Dienstag ist ein vertrauliches Spitzengespräch geplant, am Freitag sollen Verhandlungen geführt werden. Knackpunkt im Tarifstreit bei der Deutschen Bahn ist die Frage, welche Gewerkschaft für welche Berufsgruppen die Verhandlungen führen soll. Die GDL will für das gesamte Zugpersonal verhandeln und nicht nur für die Lokführer. Dabei steht sie in Konkurrenz mit der EVG. Die Lokführer hatten in den vergangenen Wochen bereits mehrmals für ihre Forderungen gestreikt.

Die EVG lehnt unterschiedliche Regelungen für gleiche Berufsgruppen ab. »Tarifkonkurrenz ist für das Unternehmen nicht gut und für die Beschäftigten auch nicht«, sagte Kirchner dem »Tagesspiegel«. Er hob aber zugleich hervor, dass seine Gewerkschaft mit »zwei inhaltsgleichen Tarifverträgen« kein Problem habe. AFP/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal