Gelungener Ausklang

DFB-Elf besiegt Spanien 1:0

  • Klaus Bergmann
 und Arne Richter
  • Lesedauer: 2 Min.

Vigo. Dieser Sieg tat Joachim Löw richtig gut, auch wenn es nicht annähernd der wichtigste im triumphalen Fußballjahr 2014 war. Auf dem Heimflug der Nationalelf vom Prestigeerfolg gegen Europameister Spanien konnte sich der Bundestrainer am Mittwoch im Charterflieger entspannt zurücklehnen und auf eine geruhsame Winterpause freuen. Alles ist wieder gut: Die Mühen in der von Löw als »etwas schleppend« bezeichneten EM-Qualifikation sind nach dem 1:0 in Vigo verziehen.

»Das Jahr geht für uns freudig zu Ende«, frohlockte der Bundestrainer im Estadio Balaídos. Das Happy-End gelang mit einer Notgemeinschaft, die personell kaum noch mit jenem Team zu tun hatte, das im Sommer Weltmeister geworden war. Das aber als Mannschaft allen widrigen Umständen getrotzt hatte. »Ich freue mich wahnsinnig, gegen Spanien in Spanien zu gewinnen«, sagte Löw. Das war zuletzt 1982 gelungen.

Der »Donner von Kroos«, wie das spanische Sportblatt »Marca« am Mittwoch titelte, hatte das DFB-Team im Dauerregen in der vorletzten Minute für einen engagierten Auftritt belohnt. »Ein tolles Jahr und ein guter Abschluss«, resümierte Toni Kroos.

Löw hatte in der Not eine weitere Systempremiere (3-4-3) ersonnen. Mit einer neu formierten Dreierkette in der Abwehr mit Antonio Rüdiger rechts, Shkodran Mustafi zentral und Benedikt Höwedes links. Den »taktischen Horizont« erweitern, das Spielrepertoire verbreitern, so lautet Löws Großauftrag bis zur EM.

Im Tor konnte Ron-Robert Zieler seinen ersten Sieg im Nationaltrikot feiern. Der Schlussmann von Hannover 96 parierte die Schüsse von Nolito und Pedro ganz sicher. Löw lobte seine Ruhe in der Spielauslösung. »In Spanien haben noch nicht viele Torhüter gewonnen. Ron hat seine Sache super gemacht«, betonte Bundestorwarttrainer Andreas Köpke. »Es ist gut gelaufen, ich hatte meine Szenen«, sagte Zieler: »Für mich persönlich und die Mannschaft war das ein toller Abend.« Zieler, Mustafi, Rüdiger, Sebastian Rudy - es gab einige Akteure, die ihre Chance ergriffen.

Elf Siege, vier Remis, zwei Niederlagen, 37:15 Tore - die Jahresbilanz ist top. Die Weltmeister prägten 2014. Löw tippt, dass einer seiner Champions am 12. Januar in Zürich quasi stellvertretend als Weltfußballer ausgezeichnet wird.

Kroos war der Dauerbrenner im WM-Jahr mit 16 von 17 möglichen Einsätzen und den meisten Spielminuten (1467). Thomas Müller erzielte die meisten Treffer (10), gefolgt von Mario Götze (7), der im WM-Finale gegen Argentinien das Tor des Jahres schoss.

Die Winterpause des Weltmeisters endet am 25. März in Kaiserslautern mit einem Test gegen Australien. Vier Tage später wird es in der EM-Qualifikation in Georgien wieder ernst. dpa

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