Hostel, Heim, Gefängnis

Privater Betreiber von Flüchtlingsunterkunft überwacht dessen Bewohner

  • Marlene Göring
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Auch am Flüchtlingsheim in der Gürtelstraße hagelt es Kritik. Sein Betreiber wird trotzdem bald ein neues eröffnen - wieder in einem ehemaligen Hostel, das nicht gut lief.

Keine Privatsphäre, geöffnete Briefe und Dauerüberwachung: Nach Pewobe und Gierso ist nun der nächste private Betreiber von Flüchtlingsunterkünften in Kritik geraten. Im Heim der Geo Home in der Gürtelstraße ist die Mängelliste lang. Der Flüchtlingsrat Berlin hat die Beschwerden gerade an das Landesamt für Gesundheit und Soziales weitergeleitet.

»Das Heim ist sehr problematisch«, sagt Georg Classen vom Flüchtlingsrat. Eingang, Flure und Gemeinschaftsräume werden von Kameras gefilmt. »Das gibt es sonst nur bei der Pewobe.« Derzeit läuft dazu eine Anfrage beim Datenschutzbeauftragten des Landes. Classen hält die Videoüberwachung nicht für legitim. Genauso wie das Öffnen von Briefen an die Bewohner durch Heimmitarbeiter - angeblich, um die Briefe zustellen zu können. Die Ausländerbehörde hält dieses Vorgehen für rechtmäßig.

»Das ist wie im Hochsicherheitsgefängnis«, bestätigt auch jemand, der mehrere Monate im Heim gearbeitet hat, seine Pos...


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