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Gespräche mit Iran beendet - weiter kein Abkommen

Neue Frist für Atomkompromiss soll bis Juli nächsten Jahres dauern

  • Lesedauer: 2 Min.

Wien. Die entscheidenden Verhandlungen über Irans Atomprogramm sind ohne Durchbruch zu Ende gegangen. Die Außenminister aus den fünf Vetomächten des UNO-Sicherheitsrates, Deutschland und Iran gingen am Montag in Wien ohne Einigung auseinander. Vereinbart wurde jedoch, weiter im Gespräch zu bleiben. Als neue Frist, innerhalb derer man zu einem Kompromiss kommen will, ist nun der 1. Juli 2015 im Gespräch.

Damit scheiterte der Versuch, den seit mehr als zehn Jahren andauernden Konflikt um das iranische Atomprogramm bis Montag um Mitternacht zu lösen. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier äußerte jedoch die Hoffnung auf eine Einigung im kommenden Jahr. »Wir wollen in den nächsten Tagen und Wochen intensiv weiterverhandeln«, sagte der SPD-Politiker. »Keiner ist hier heute deprimiert aus den Verhandlungen gegangen.« Es gebe auch »neue Ideen«.

Wie die neuen Lösungsvorschläge aussehen, wurde zunächst jedoch nicht bekannt. Bei dem Streit geht es unter anderem um die Zahl der Zentrifugen, die Iran künftig zur Anreicherung von Uran behalten kann. Die Vetomächte (USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien) sowie Deutschland wollen verhindern, dass Iran eine Atombombe bauen kann. Teheran bestreitet, daran zu arbeiten. Die Iraner hatten auf eine baldige Aufhebung der Wirtschaftssanktionen gegen ihr Land gehofft.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu begrüßte, dass zum jetzigen Verhandlungsstand kein Abkommen mit Iran vereinbart wurde. »Keine Einigung ist besser als eine schlechte. Das Abkommen, auf das Iran drängte, war fürchterlich«, sagte er. Agenturen/nd Seiten 4 und 7

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