Eskalation in Schwarz-Weiß

Mathias Bröckers zur Berichterstattung deutscher Medien über Putin, Russland und die Ukraine

Ihr Buch ist unterschrieben mit dem Titel »Ansichten eines Putinverstehers«. Finden Sie Gefallen an russischen Ex-Geheimdienstlern, die eine sehr robuste Außenpolitik betreiben?

Etwas zu verstehen, heißt ja nicht, dass man es verehrt. Etwas verstehen heißt, es zu analysieren. Das heißt, Verständnis zu entwickeln. Es heißt aber nicht, dass man zu einem Fan von Putin wird. Das bin ich beileibe nicht. Ich komme politisch auch aus einer ganz anderen Ecke. Das muss ich immer betonen, weil Putinversteher ja von vielen Medien gleichgesetzt wird mit Putinverehrer. Dieser Lesart zufolge darf man Putin, seine Politik und Motive nicht verstehen. Wenn man das versucht, betreibt man quasi Wehrkraftzersetzung bzw. Feindpropaganda. Deshalb haben wir als ironische Replik darauf diesen Untertitel gewählt.

Demokrat oder Putinversteher, westliche Wertegemeinschaft oder russische Autokratie: Diese Dichotomie, dieses Schwarz-Weiß, scheint ja...


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