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Putin auf Wirtschaftsvisite bei Erdogan

Die Präsidenten Russlands und der Türkei wollen die Wirtschaftsbeziehungen ihrer Länder ausbauen / Meinungsaustausch auch zu Syrien und zum Kampf gegen den IS-Terror

  • Lesedauer: 2 Min.
Vor dem Hintergrund der Sanktionen des Westens gegen sein Land besucht Russlands Präsident Putin die Türkei. Neben dem Ausbau der Wirtschaftsbezehiehungen geht es um die teils konträren Haltungen zu Syrien und zum IS.

Istanbul. Der russische Präsident Wladimir Putin ist am Montag zu einem eintägigen Besuch in Ankara eingetroffen. Er wurde von seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan im neuen Präsidentenpalast empfangen. Bei dem Treffen, zu dem auch zehn russische Minister nach Ankara reisten, sollte es um eine erhebliche Ausweitung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und der Türkei gehen. 2013 belief sich der beiderseitige Außenhandel auf umgerechnet rund 26 Milliarden Euro. Angestrebt wird eine Größenordnung von mehr als 80 Milliarden Euro. Im Gespräch ist unter anderem die Ausweitung der russischen Gaslieferungen an die Türkei.

Ende vergangener Woche hatte Putin im Gespräch mit türkischen Medien gesagt, er wolle angesichts der Sanktionen des Westens den Handel mit der Türkei pro Jahr verdreifachen.

Russland baut den ersten Atomreaktor der Türkei in Akkuyu. Außerdem ist die Türkei der zweitwichtigste Abnehmer von russischem Erdgas nach Deutschland. Im vergangenen Jahr reisten 4,3 Millionen Russen in die Türkei.

Putin und Erdogan wollen nach russischen Angaben auch über die Situation in Syrien und den internationalen Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) sprechen. Die beiden Länder vertreten im syrischen Bürgerkrieg unterschiedliche Positionen. Russland ist ein Verbündeter des Regimes in Damaskus. Die Türkei dagegen unterstützt die Opposition im Nachbarland.

Erdogan ist erst seit August im Präsidentenamt. Zuvor war er mehr als zehn Jahre Ministerpräsident. Putin ist der zweite Staatsgast, der den neuen Präsidentenpalast zu sehen bekommt - nach Papst Franziskus am Freitag. Die Opposition wirft Erdogan wegen des Palastbaus Verschwendung vor. Die Kosten für die Errichtung beliefen sich auf rund 500 Millionen Euro. Agenturen/nd

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