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Hunderte Fälle internationaler Bestechung

OECD fordert schärferes Vorgehen gegen Korruption

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Große Unternehmen zahlen auf internationaler Ebene die meisten Bestechungsgelder. Das geht aus dem ersten Bericht zur Auslandsbestechung in 41 Ländern hervor, den die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Dienstag veröffentlichte. Im Durchschnitt wurden 14 Millionen US-Dollar Schmiergeld gezahlt, heißt es darin.

Ausgewertet wurden für den Bericht 427 Fälle von Bestechung seit 1999. In diesem Jahr war das OECD-Abkommen gegen Bestechung ausländischer Amtsträger in Kraft getreten. Nach den Erkenntnissen machen Bestechungsgelder im Schnitt elf Prozent der Transaktionskosten aus. Die untersuchten Fälle stellen nach Einschätzung der OECD aber nur die Spitze des Eisbergs dar.

In 41 Prozent der Fälle wurde die Bestechung von Führungskräften vorgenommen oder abgesegnet. Die Adressaten fanden sich eher in wohlhabenderen Staaten als in Entwicklungsländern. In fünf Prozent waren Staats- und Regierungschefs oder Minister das Ziel der Bestechung - sie bezogen elf Prozent aller illegalen Zahlungen. In zwölf Prozent war laut dem Bericht die Unternehmensleitung involviert. Drei Viertel aller Fälle von Auslandsbestechung liefen über Mittelsmänner oder -institutionen wie örtliche Vertriebskräfte, Makler oder Firmen in Überseefinanzzentren.

OECD-Generalsekretär Angel Gurría forderte schärfere Kontrollen und Strafen bei Bestechung. »Korruption schwächt Wachstum und Entwicklung. Wer sie ausübt oder von ihr profitiert, muss zur Rechenschaft gezogen werden«, sagte er. »Wirtschaftskriminalität vorzubeugen, sollte im Zentrum der Unternehmensführung stehen.« Agenturen/nd

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