Ein Kosmos aus Klängen

Zwischen Pädagogik, Handwerk, Musik und Therapie fand Bernhard Deutz einen Traumberuf. Von Ulrike Gramann

  • Ulrike Gramann
  • Lesedauer: ca. 8.0 Min.

Die Augen sind geschlossen. Die Jalousie am Fenster zur Straße, ist sie jetzt auf oder zu? Egal, das Draußen entfernt sich, als der Klang hinter meinem Rücken beginnt, zwischen den Schulterblättern abwärts wandert, aufwärts, nach rechts oder links der Wirbelsäule, nicht genau zu orten, weil der Klang sich ändert, sich in Bewegung umsetzt, weil die Fläche, auf der ich sitze, zu schwingen beginnt, die Stuhllehne vibriert. An ihrem oberen Rand singt eine Melodie. Das hier ist etwas vor, nach oder neben der Musik: elementar, aber ohne Gewalt.

Klänge kommen nicht aus dem Nichts. Diese entstehen, weil Bernhard Deutz die Saiten spielt, die über die gewölbte Rückseite des Klangstuhls gespannt sind, auf dem ich Platz genommen habe. Der Stuhl steht neben den Tamburas, Klangrohren und anderen Instrumenten seiner Werkstatt. Die glatten Oberflächen aus hellem Holz, aus Bergfichte, europäischen Laubhölzern und Bambus wecken den Wunsch, sie zu berühr...


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