Beschwerde erfolglos

NDR-Rundfunkrat II

  • Lesedauer: 2 Min.

Der NDR Rundfunkrat hat eine Programmbeschwerde zu der in der Reihe »Die Story im Ersten« ausgestrahlten Dokumentation »Mission unter falscher Flagge - Radikale Christen in Deutschland« abgewiesen. Dies teilte der Sender am Wochenende mit. Der NDR hatte den Film am 4. August 2014 im ARD-Programm gesendet. Die staatsvertraglich festgelegten Programmgrundsätze des NDR seien nicht verletzt worden, hieß es zur Begründung.

Die Dokumentation »Unter falscher Flagge« beschäftigte sich mit den sogenannten Evangelikalen, einer fundamentalistischen christlichen Sekte. Der Film blickte hinter die Kulissen, zeigte Vertreter und Kritiker, ließ Aussteiger und Sektenbeauftragte, Gläubige und Missionare zu Wort kommen. Auch der Frage, wo die Trennlinie zwischen Mission und Manipulation verläuft, gingen die Autoren nach.

Den Autoren wurde von Zuschauern vorgeworfen, antichristliche Propaganda zu betreiben die religiösen Gefühle zahlreicher Menschen zu verletzen. Bei der NDR-Redaktion hätten sich allerdings auch Zuschauerinnen und Zuschauer gemeldet, die sich selbst als gläubige Christen bezeichneten und die sich für den Film bedankten, teilte der NDR in einer Stellungnahme mit. Nach sorgfältiger Prüfung sei der Rundfunkrat zu der Einschätzung gelangt, dass die Redaktion verantwortungsvoll gehandelt und alle journalistischen Standards eingehalten habe. Zu den wichtigen Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zähle es, gesellschaftlich relevante Themen aufzugreifen und wahrheitsgemäß darüber zu berichten, auch wenn dies »im Einzelfall Kontroversen nach sicht zieht«, stellte der Rundfunkrat klar. dpa/nd

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