Jüdisches Land an Nichtjuden verkauft

Mit der symbolischen Veräußerung in jedem siebten Jahr wird in Israel ein religiöses Gesetz umgangen

  • Oliver Eberhardt
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

In jedem siebten Jahr müssen jüdische Bauern in Israel ihr Land ruhen lassen. Um diese religiöse Vorschrift zu umgehen, verkaufen viele Höfe ihr Land an Nicht-Juden - was nicht jedem Recht ist.

Als sie an der Reihe ist, fällt ihr Blick als allererstes auf die Beschriftungen der Kartons mit dem Obst und Gemüse. »Ist das aus den palästinensischen Gebieten?«, fragt die Frau den Obsthändler. Der Mann deutet mit missmutigem Blick auf ein Schreiben auf der Theke vor ihm. Darin bestätigt ein palästinensischer Großhändler, dass er seinem jüdischen Geschäftspartner tatsächlich so und so viel von diesem und jenem geliefert hat, und dass das von hier und da stammt, aber keinesfalls von einem Bauernhof, der zur Zeit Juden gehört. Während die Welt darüber rätselt, ob die dritte Intifada nah oder da ist, macht die palästinensische Landwirtschaft im Westjordanland zur Zeit ein Riesengeschäft mit der anderen Seite.

Denn in Israel hat mit dem jüdischen Neujahrsfest im September ein sogenanntes Schmitah-Jahr begonnen: In jedem siebten Jahr muss in den Grenzen Israels zu biblischen Zeiten Land, dass sich im Besitz von Juden befindet, r...


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