Märchenparodie

Gunter Preuß über grün-rote Gespenster

  • Reiner Neubert
  • Lesedauer: 2 Min.

Beinahe 70 Bücher hat der Leipziger Gunter Preuß veröffentlicht. Und nun ein neues. Der Titel erinnert an das Grimmsche Märchen »Sechse kommen durch die ganze Welt«. Aber während es dort gelingt, durch Schalk und Kraft einem König den versprochenen Schatz zu entreißen, gehen die drei Gespenster hier leer aus. Hieb, Stich und Stoß - grün, mit roten Haaren - sind Freunde, und konkurrieren doch um die heiratswillige Bäckerstochter Ottilie Zahnlücke. Das ist schon Witz genug, doch es folgt ein Abenteuer, als sie die Angebetete aus der Gewalt des Geistes vom Schwarzen Nebel befreien. Ottilie tritt aus dem Geisterhaus, süß, knusprig, zum Anbeißen, aber sie verschmäht ihre Retter und küsst stattdessen den Fleischerlehrling Knackwurst. Die drei Gespenster, die zuerst darüber weinen, flüchten sich bald in befreiendes Lachen und begeben sich auf weitere Abenteuerreisen ...

Die Geschichte lebt von der Exotik der Figuren und vielfältigen Bezügen zu bekannten Märchenmotiven, die jedoch mitunter parodiert werden. Nicht nur die drei guten Geister verwandeln sich, sondern auch deren Gegenspieler. Mit der Situationskomik, dem Sprachwitz korrespondieren die kraftvollen, urkomischen Illustrationen von Thomas Leibe.

Gunter Preuß: Dreie kommen durch die Welt. Ill. von Thomas Leibe. Lychatz Verlag. 49 S., br., 9,95 €.

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