Russischer Funktionär nimmt Urlaub

  • Daniel García Marco, Miami und Ine Marschall, Berlin
  • Lesedauer: 2 Min.
Der russische Leichtathletik-Präsident Valentin Balachnitschew ist wegen des Dopingskandals vorläufig vom Amt zurückgetreten. Auch die Welt-Anti-Doping-Agentur ermittelt nun.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA will die in einer ARD-Dokumentation vorgebrachten Doping-Vorwürfe gegen den russischen Spitzensport umfänglich untersuchen. Dies kündigte WADA-Präsident Craig Reedie am Mittwoch in Montreal an. »Die in der deutschen Fernsehsendung gemachten Anschuldigungen machen eine genaue Überprüfung notwendig, um festzustellen, welche Maßnahmen von der WADA und anderen getroffen werden müssen, die Beweise zu bestätigen, weitere Beweise zu suchen und angeblich stattgefundene Verletzungen der Anti-Doping-Regeln oder internationalen Standards zu verfolgen«, sagte Reedie.

Die WADA müsse sicherstellen, dass es Konsequenzen für gedopte Athleten gebe. Details über den Ablauf der Untersuchung sollen zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden.

Die Dokumentation »Geheimsache Doping - Wie Russland seine Sieger macht« beschuldigt Russland eines breit angelegten Dopings im Spitzensport sowie systematischer Vertuschung. Zu Wochenbeginn hatte auch der russische Sportminister Witali Mitko Untersuchungen angekündigt.

Eine erste Konsequenz ist bereits zu vermerken: Valentin Balachnitschew ist als Schatzmeister des Leichtathletik-Weltverbands IAAF vorläufig zurückgetreten. Er wolle nach »Ende der Untersuchung im Dopingskandal« aber in das Amt zurückkehren, sagte der Präsident des russischen Leichtathletik-Verbandes der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass am Mittwochabend. »Während dieses erzwungenen Urlaubs werde ich weiter für das Wohl der Leichtathletik arbeiten und alle Kraft in den Kampf gegen Doping legen.«

Valentin Balachnitschew bezeichnete die Vorwürfe, die im deutschen Fernsehen erhoben wurden, und systematisches Doping im russischen Spitzensport und vor allem in der Leichtathletik anprangern, als »brutale Verfolgung«. Die IAAF ermittelt inzwischen neben der Welt-Anti-Doping-Agentur wegen dieser Anschuldigungen. dpa

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal