Keine Konzerne im Essen!

Grit Gernhardt will Äcker ohne Gentechnik

  • Lesedauer: 1 Min.

Dass Gentechnikkonzerne ein Interesse daran haben könnten, ihre Produkte ausschließlich fürs Labor zu züchten und sie nicht auf die Felder auszubringen, glaubt wohl niemand ernsthaft. Dass sie dennoch ein Mitspracherecht haben werden, wenn europäische Staaten künftig über Anbaugenehmigungen entscheiden, wirkt deshalb fast schon unfreiwillig komisch. Die 28 EU-Mitglieder sehen darin allerdings wohl kein großes Problem - ihre Vertreter entschieden sich für die lange diskutierten neuen Regeln. Damit können die Länder zwar künftig mehr Gründe für ein Anbauverbot auf ihrem Territorium anführen, eine Konsultation der betreffenden Konzerne ist allerdings notwendig.

Dass die Agro-Gentech-Branche genug Geld und Lobbyisten hat, um auf die Politik Einfluss zu nehmen, ist bekannt und bereits bei vielen Gesetzen erprobt. Helfen würde nur ein komplettes Verbot solcher Einflussnahmen, das zudem auch noch scharf kontrolliert werden müsste. Und für die Äcker gilt: Bis die Langzeitfolgen gentechnisch manipulierter Organismen für Pflanzen, Tiere und Menschen nicht erforscht sind, sollten sie weltweit nirgendwo im Freiland angebaut werden dürfen - auch wenn das den Konzernen die Gewinnbilanz verhagelt. Das Europäische Parlament muss deshalb mit seinem Votum verhindern, dass die EU demnächst zum Versuchsfeld für Monsanto, Bayer und Co. wird.

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