Barbarische Freiheit

Römerberggespräche

  • Rudolf Walther
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die seit 1973 jährlich stattfindenden Frankfurter Römerberggespräche waren am Samstag dem Thema »Doch wieder Krieg?« gewidmet. Die Themenwahl spricht für die politische Sensibilität des Kuratoriums, denn seit der Antike bis zur Aufklärung galt Krieg als »normaler« Modus der Konfliktregulierung zwischen Staaten. Diesem zähen Aberglauben trieb erst Immanuel Kant (1724-1804) die scheinbare Plausibilität aus. Kant führte den Krieg auf »die barbarische Freiheit der schon gestifteten Staaten« zurück, d.h. auf die Freiheit von Staaten, sich ungestraft jenseits des Rechts zu bewegen. An seichten Rechtfertigungen dafür wird nicht nur im Kreml, sondern auch in westlichen Think-Tanks und Staatskanzleien sowie an Professorenschreibtischen nachgedacht.

Alf Menzer moderierte die acht Referate, die sich mit den Perspektiven beschäftigten, die sich aus der aktuellen Konstellation ergeben, in der die Alternative »Krieg oder Frieden« ebenso problematisch...


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