nd-aktuell.de / 16.12.2014 / Politik

Medien: Terrorattacke in Pakistan offenbar beendet

Über 130 Menschen sterben bei Taliban-Angriff auf Schule / Premier spricht von »nationaler Krise«

Update 18.55 Uhr: Nach dem Terroranschlag von Talibankämpfern in Pakistan hat der Premierminister des Erzfeindes Indien seinen Amtskollegen in Islamabad angerufen. »Habe mit Premierminister Nawaz Sharif telefoniert. Habe ihm Angesichts der niederträchtigen Terrorattacke in Peshawar mein tiefstes Beileid ausgedrückt«, teilte Narendra Modi am Dienstag im Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Gespräche zwischen den Regierungschefs der beiden verfeindeten Atommächte sind äußerst selten. Jüngst auf einem Gipfel in Nepal hatten sie sich noch demonstrativ ignoriert. Nun schreibt Modi: »Indien steht im Kampf gegen den Terror entschieden hinter Pakistan. Ich habe Premier Sharif mitgeteilt, dass wir bereit sind, in dieser Stunde der Trauer alle mögliche Hilfe zu leisten.« Alle Schulen in Indien sollten am Mittwoch zwei Schweigeminuten einlegen.

Auch aus anderen Krisenregionen werden Anschläge von Extremisten gemeldet. Bei der Explosion einer Autobombe vor einer Schule im umkämpften Südjemen sind mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen. Extremisten hätten die Bombe in der Stadt Radaa gezündet, um einen nahe gelegenen Stützpunkt der schiitischen Huthi-Rebellen zu attackieren, meldete die jemenitische Nachrichtenseite Barakish Net am Dienstagabend. Unter den Toten seien mindestens zehn Schüler und mehrere Frauen. Kurz nach der Explosion sei eine weitere Autobombe vor einem Wohnhaus gezündet worden. Es gebe Dutzende Verletzte. Die Rebellen kontrollieren Teile des Jemen. Im Süden stellen sich ihnen Al-Kaida-Anhänger und Stammeskämpfer entgegen.

Update 15.45 Uhr: Bei dem Terrorüberfall der iIslamistischen Taliban auf die von der Armee betriebene Schule in Peshawar sind insgesamt 132 Menschen ums Leben gekommen, darunter mindestens 125 Kinder und Jugendliche. Mehr als 250 weitere Personen wurden verletzt, teilte die Regierung der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa mit.

Update 15.37 Uhr: Die Terrorattacke in Pakistan ist offenbar zu Ende. Nach der brutalen Geiselnahme an einer Schule mit Dutzenden toten Kindern haben Militär und Polizei alle Taliban-Angreifer getötet, meldet Spiegel Online.[1]

Update 12:55 Uhr: Die Zahl der Toten steigt und steigt: Die Behörden in Peshawar sprechen jetzt von mehr als 130 Toten, zuvor war von mehr als 100 Toten die Rede gewesen, davon mindestens 82 Kinder. Der Sturm der Islamisten auf die vom Militär betriebene Schule dauerte am Nachmittag (Ortszeit) immer noch an, wie zwei Minister der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa erklärten.

Mindestens fünf Angreifer in Armeeuniformen hatten die Schule gestürmt und sich ein Feuergefecht mit Soldaten geliefert. Augenzeugen berichteten von einer riesigen Explosion in der Schule und der gezielten Ermordung von Schülern.

Die Rebellenbewegung Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) bekannte sich zu dem Angriff. Es habe sechs Angreifer gegeben, darunter auch Selbstmordattentäter, sagte ein Sprecher. Sie hätten den Auftrag gehabt, ältere Schüler anzugreifen, nicht die Kinder.

Überfall auf von Militär betriebene Schule

Bei dem Überfall von Talibankämpfern auf eine vom Militär betriebene Schule in Pakistan sind mindestens 126 Schulkinder getötet worden. Mehr als 120 weitere wurden bei dem Angriff am Dienstag in Peshawar verletzt, wie die Regionalregierung der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa mitteilte.

Etwa fünf in Armee-Uniform gekleidete Kämpfer waren am Morgen in die von der pakistanischen Armee geführte »Army Public School« in der Großstadt Peschawar eingedrungen und hatten Lehrer und Schüler als Geiseln genommen. Die Schule hat um die 500 Schüler. Die pakistanischen Taliban bekannten sich zu dem Angriff. Pakistans Premierminister Nawaz Scharif sprach von einer »nationalen Krise«.

Links:

  1. http://www.spiegel.de/politik/ausland/pakistan-terrorangriff-auf-schule-in-peshawar-offenbar-beendet-a-1008791.html#ref=rss