Rechtsruck vorerst verhindert

»Neue Zürcher Zeitung«

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Die Übernahme des Postens des Chefredakteurs bei der traditionsreichen konservativ-liberalen »Neuen Zürcher Zeitung« (NZZ) durch den Rechtspopulisten Markus Somm ist offenbar gescheitert. Der Chefredakteur der »Baseler Zeitung« (BaZ) war als Nachfolger von Markus Spillmann im Gespräch, der letzte Woche seinen Rückzug vom Amt des Redaktionsleiters bekannt gab. Verschiedene Medien hatten berichtet, dass der NZZ-Verwaltungsrat Gespräche mit Somm führe, der die Redaktionsleitung der BaZ im August 2010 übernommen hatte und politisch der rechtsgerichteten SVP und deren stellvertretenden Vorsitzenden Christoph Blocher nahesteht.

Nach Bekanntwerden der Verhandlungen zwischen dem NZZ-Verwaltungsrat und Somm hatten am Wochenende mehr als 60 Korrespondenten der Zeitung dem Verwaltungsrat der NZZ-Mediengruppe in einem Brief ihre Besorgnis über die Gerüchte rund um die Neubesetzung des Postens des Chefredakteurs mitgeteilt. Diesem Protest schlossen sich am Montag 163 Mitglieder der NZZ-Redaktion in Zürich in einem Schreiben an. Laut Medienberichten sollen einige Ressortleiter sogar mit Kündigung gedroht haben, sollte sich der NZZ-Verwaltungsrat für Somm entscheiden. In beiden Schreiben wird vor der Ernennung eines »Chefredakteurs mit nationalkonservativer Gesinnung« gewarnt.

Am Montag ruderte Somm zurück. In einer Erklärung bestätigte er zwar, dass es Verhandlungen zwischen ihm und dem NZZ-Verwaltungsrat gegeben habe, er aber beschlossen habe, Chefredakteur der BaZ zu bleiben. jam Personalie Seite 4

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