Kreissägen im Biosphärenreservat

Mecklenburg-Vorpommern: Bäume und Sträucher im geschützten Elbdeichvorland sind bei Hochwasser ein Problem

  • Lesedauer: 2 Min.
Das Hochwasser an der Elbe erreichte 2013 Rekordhöhen. Als Ursache nennt das Umweltministerium in Schwerin auch den zunehmenden Bewuchs im Deichvorland. Jetzt soll abgeholzt werden.

Boizenburg. Im Biosphärenreservat an der Elbe bei Boizenburg in Mecklenburg-Vorpommern sollen für einen besseren Hochwasserschutz Bäume gefällt und Sträucher gerodet werden. Das habe das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg als verantwortliche Behörde für eine Fläche von 5,6 Hektar beantragt, teilte das Agrar- und Umweltministerium mit.

Bei dem Bereich an der Mündung der Sude in die Elbe handelt es sich laut Ministerium um ein FFH-(Flora-, Fauna-, Habitat)Gebiet, einen besonders stark gefährdeten und daher in der EU geschützten Lebensraum. Die EU-Kommission habe bestätigt, dass Gründe für eine Ausnahme vom Eingriffsverbot vorliegen. In dem Gebiet sollen Sträucher, liegendes Totholz und Bäume mit einem Stammdurchmesser von bis zu 30 Zentimetern beseitigt werden, hieß es. Dickere Bäume sollen bis zu einer Höhe von 3,50 Metern entastet werden, damit bei einem Sommerhochwasser kein Aufstau durch Geäst und dichtes Blattwerk entstehen kann. Bäume, die horizontal wachsen, sollen gefällt werden. Für die Abholzungen erfolgen Ausgleichsmaßnahmen. Wegen der Dringlichkeit für den Hochwasserschutz sei der Ausgleich jedoch erst nach dem Abholzen möglich. Geplant seien dafür Flächen im Bereich der Sude. Sie sind nach erster Einschätzung der Naturschutzbehörden für eine Kompensation geeignet.

Der zunehmende Bewuchs im Elbdeichvorland gilt laut Ministerium als eine Ursache für besonders hohe Wasserstände bei Hochwasser. 2013 gab es in Mecklenburg-Vorpommern Rekordwasserstände. dpa/nd

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