Männer attackieren Muslima in Braunschweig
Polizei: Mit dem Auto angefahren und rassistisch beleidigt / Staatsschutz ermittelt / Bündnis gegen Rechts: Pegida-Rassismus schlägt in Gewalt um
Berlin. In Braunschweig ist offenbar eine Muslima von mehreren Männern aufgrund ihres Äußeren angegriffen worden. Wie die Frau der Polizei mitteilte, sei sie beim Überqueren einer Straße von einem Auto angefahren worden. »Gleich darauf stiegen vier Personen im Alter von 20 bis 22 Jahre aus dem Wagen und beleidigten die Muslimin. Als der Fahrer sie plötzlich am Kragen der Jacke packte machten sich Passanten bemerkbar. Daraufhin ließen die Personen von ihr ab und fuhren davon«, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Die Behörden suchen nun Zeugen des Vorfalls. Laut einem Bericht der »WAZ« ermittelt der Staatsschutz wegen des Verdachts einer fremdenfeindlichen Tat.
Das Bündnis gegen Rechts in Braunschweig hat den Angriff unterdessen »auf das Schärfste« verurteilt. »Mit Sorge betrachten wir, dass auch in Braunschweig nach dem Vorbild von Pegida in Dresden Mitte Januar ein Montagsspaziergang von islamophoben und rassistischen Wutbürgern, Neonazis und Hooligans stattfinden soll«, heißt es in einer Erklärung. Die Attacke auf die Frau zeige, »dass der Hass und die Vorurteile«, die bei den rechten Aufmärschen geschürt würden, »nun auch in Gewalt umschlägt. Seit Monaten steigt bundesweit bereits die Zahl von Anschlägen gegen Flüchtlingsunterkünfte. Auch in Braunschweig versucht eine von Neonazis initiierte Bürgerinitiative Stimmung gegen Flüchtlinge« zu machen.
Zuletzt seien auch Treffpunkte von Menschen, die sich gegen Neonazis engagieren, mit Hakenkreuzen beschmiert worden. Man rufe »alle Braunschweiger auf ein deutliches Zeichen gegen solche Angriffe auf muslimische und andere Mitmenschen zu setzen. Rassismus, Nationalismus, Islamophobie und Hetze gegen Flüchtlinge dürfen in dieser Stadt keinen Platz haben«, heißt es in einer Erklärung. nd
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