Männer attackieren Muslima in Braunschweig

Polizei: Mit dem Auto angefahren und rassistisch beleidigt / Staatsschutz ermittelt / Bündnis gegen Rechts: Pegida-Rassismus schlägt in Gewalt um

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. In Braunschweig ist offenbar eine Muslima von mehreren Männern aufgrund ihres Äußeren angegriffen worden. Wie die Frau der Polizei mitteilte, sei sie beim Überqueren einer Straße von einem Auto angefahren worden. »Gleich darauf stiegen vier Personen im Alter von 20 bis 22 Jahre aus dem Wagen und beleidigten die Muslimin. Als der Fahrer sie plötzlich am Kragen der Jacke packte machten sich Passanten bemerkbar. Daraufhin ließen die Personen von ihr ab und fuhren davon«, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Die Behörden suchen nun Zeugen des Vorfalls. Laut einem Bericht der »WAZ« ermittelt der Staatsschutz wegen des Verdachts einer fremdenfeindlichen Tat.

Das Bündnis gegen Rechts in Braunschweig hat den Angriff unterdessen »auf das Schärfste« verurteilt. »Mit Sorge betrachten wir, dass auch in Braunschweig nach dem Vorbild von Pegida in Dresden Mitte Januar ein Montagsspaziergang von islamophoben und rassistischen Wutbürgern, Neonazis und Hooligans stattfinden soll«, heißt es in einer Erklärung. Die Attacke auf die Frau zeige, »dass der Hass und die Vorurteile«, die bei den rechten Aufmärschen geschürt würden, »nun auch in Gewalt umschlägt. Seit Monaten steigt bundesweit bereits die Zahl von Anschlägen gegen Flüchtlingsunterkünfte. Auch in Braunschweig versucht eine von Neonazis initiierte Bürgerinitiative Stimmung gegen Flüchtlinge« zu machen.

Zuletzt seien auch Treffpunkte von Menschen, die sich gegen Neonazis engagieren, mit Hakenkreuzen beschmiert worden. Man rufe »alle Braunschweiger auf ein deutliches Zeichen gegen solche Angriffe auf muslimische und andere Mitmenschen zu setzen. Rassismus, Nationalismus, Islamophobie und Hetze gegen Flüchtlinge dürfen in dieser Stadt keinen Platz haben«, heißt es in einer Erklärung. nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal