nd-aktuell.de / 22.12.2014 / Kultur / Seite 15

Mosekunds Montag

Wolfgang Hübner

»Mein Sohn«, erzählte ein Bekannter Herrn Mosekund, »will heiraten und erwägt eine kirchliche Trauung.« - »Oh, oh«, warf Herr Mosekund ein. »Wieso?« wollte der Bekannte wissen. »Nun«, erklärte Herr Mosekund, »das Brautpaar müsste dann versprechen zusammenzubleiben, bis dass der Tod es scheidet.« - »Und?«, fragte der Bekannte. »Früher«, antwortete Herr Mosekund, »als das erfunden wurde, war es kein Problem. Die Leute wurden vielleicht 40 Jahre alt, das war überschaubar. Aber heute, bei dieser exorbitanten Lebenserwartung?« Herr Mosekund hob warnend den Zeigefinger. »Ich sage Ihnen, das zieht sich!«