Zeit für Märchen

Existent ist nur, meint der Philosoph Jürgen Habermas, was auch benannt werden kann. Erst dank der Sprache wird Wirklichkeit real. Spräche keiner von Gott oder Gulasch, es gäbe beides ebenso wenig wie sagen wir: Rasse. Widerliches Nazivokabular, fast ausgestorben, außer im Wortschatz von Andreas Witte. In der »Sportschau« nannte er ein Fußballspiel grad allen Ernstes »rassig«. Nun wollen wir dem Reporter, Jahrgang 1955, keine Rechtsradikalität unterstellen. Aber wer diesen Begriff benutzt, sagt womöglich auch, dass das doch mal gesagt werden dürfen müsse. Mindestens aber geht da ein Sprachprofi so sorglos mit seinem Werkzeug um, dass es nach Pegida stinkt. So oder so passt Wittes Rassegefasel ins Repertoire von »Abwehrschlacht« bis »Heimatfront«, mit dem Sportreporter im Vorgestern verharren.

Im Übermorgen bleibt uns dagegen die bildschöne, aber schauspielerisch schlichte Yvonne Catterfeld. Fast...


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