Ein Malen rücksichtslos und geradeaus
Werke von Paula Modersohn-Becker in der Galerie Wolfgang Werner
Sie ist die wichtigste deutsche Malerin des 20. Jahrhunderts, wurde aber erst nach ihrem frühen Tod (1907) als bedeutende Wegbereiterin der Moderne entdeckt. Während ihr Ehemann Otto Modersohn zeitlebens ein genuiner Landschaftsmaler blieb, orientierte sich Paula Modersohn-Becker, die »rücksichtslos geradeaus malende« Künstlerin, wie Rilke sie nannte, weniger am Naturvorbild, sondern vielmehr an der Kunst, die sie bei ihren mehrfachen Aufenthalten in Paris verarbeitete. Die Vielfalt der Anregungen reicht von den frühchristlichen Mumienporträts über die Werke der Renaissance bis hin zu japanischen Farbholzschnitten und den Meistern der französischen Avantgarde wie Cézanne, Gauguin oder Maurice Denis. In Worpswede, der Moorregion mit den ständig wechselnden Farbreizen der Natur, hatte sie sich der Landschaftsmalerei gewidmet - aber »in der Ferne glüht, leuchtet Paris«. Und zwischen diesen beiden Polen tendiert auch ihr Werk.
Flankierend ...
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