Proteste in Mexiko gegen deutsche Waffenlieferungen

Bei Angriff auf Studenten wurden offenbar G36-Gewehre eingesetzt

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São Paulo. Angehörige und Freunde der seit drei Monaten vermissten 43 mexikanischen Studenten haben von Deutschland einen Stopp von Waffenlieferungen nach Mexiko gefordert. Dutzende Menschen versammelten sich am Donnerstag (Ortszeit) vor der deutschen Botschaft in Mexiko-Stadt, wie die Zeitung »La Reforma« berichtete. Die Demonstranten machen Deutschland mitverantwortlich für das Schicksal der vermutlich ermordeten Studenten. »Eure Waffen haben unsere Brüder getötet«, stand auf einem der Plakate. »Wir rufen die deutsche Regierung dazu auf, keine Waffen mehr an den mexikanischen Staat zu verkaufen«, sagte der Sprecher der Opferfamilien, Felipe de la Cruz. Den Akten der Staatsanwaltschaft zufolge sollen bei dem Angriff offenbar G36-Gewehre des deutschen Unternehmens Heckler &Koch verwendet worden sein.

Die Kundgebung verlief friedlich. Ein starkes Polizeiaufgebot schützte die deutsche Botschaft. Auch vor der Residenz von Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto kam es zu Protesten. In den Weihnachtsgottesdiensten beteten Gläubige in ganz Mexiko für die Vermissten. Die 43 Studenten eines Lehrerseminars der Stadt Iguala im Bundesstaat Guerrero waren am 26. September nach einer Auseinandersetzung mit der Polizei verschleppt worden. Laut Zeugenaussagen übergaben die Sicherheitskräfte die jungen Leute an die Mitglieder der Drogenbande »Guerreros Unidos«. Die Aktion soll der inzwischen inhaftierte Bürgermeister von Iguala angeordnet haben, dem enge Verbindungen zur Drogenmafia nachgesagt werden. Agenturen/nd Seite 5

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