Und Mutti nervt am Schulfenster

Rektoren in Baden-Württemberg gehen gegen Störungen durch überfürsorgliche Eltern vor

  • Julia Giertz, Stuttgart
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Oft sind es Eltern, nicht Kinder, die sich nicht abnabeln können. Das führt an Schulen zu Unruhe. In Baden-Württemberg verbannen immer mehr Rektoren nervige Mütter und Väter aus den Schulhäusern.

Eltern bringen ihre Kinder samt Ranzen bis zur Schulbank, winken während des Unterrichts durch die Schulfenster und parken beim Abholen ihres Nachwuchses auf der Busspur. Rektoren vor allem an Grundschulen in Baden-Württemberg sind nicht mehr bereit, solche Störungen klaglos hinzunehmen. »Viele Schulen müssen Vorsorge treffen, um einen reibungslosen Unterricht zu gewährleisten«, berichtet der Chef der baden-württembergischen Schulleitervereinigung, Werner Weber. So gebe es nur noch wenige Grundschulen, die nicht auf Schildern mehr oder weniger freundlich Eltern auffordern, vor dem Gebäude zu bleiben und ihren Nachwuchs nicht noch ins Klassenzimmer zu begleiten.

Nach Schätzung des Psychotherapeuten Martin Klett aus Freiburg tendieren rund 15 Prozent bis 20 Prozent der Eltern zu extremer Überbehütung. Ein Grund dafür sei die Sorge um die Zukunft der Kinder - mit manchmal schlimmen Folgen. Der Präsident des Deutschen Lehrerverban...


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